Montag, 19. Oktober 2009

From the Himalayas to the desert: Hitch-hiking the southern silk-road through the desert to Xinjiang-Province




Ich stoppe den ersten Kleinlaster der durch das Dorf faehrt - wir haben tierisches Glueck; dieser LKW faehrt uns heraus aus diesem ganzen unwegsamen Abschnitt bis nach Golmund. Wir bewegen uns nach wie vor noch auf 4500m Hoehe durch das Hochplaetaeu und es wird kaelter. Wir fahren durch verschneite Abschnitte (und das Mitte August) immer wieder fehlen Abschnitte der Strasse
und wir jubeln
als wir unser erstes Stueck asphaltierte Strasse nach langer Zeit haben. Doch die Freude waehrt nur kurz; immer wieder wird die Strasse durch unwegsame Abschnitte unterbrochen. Auf allen Strassenkarten (wir haben
ja fuenf) ist sie natuerlich - der Chinese ist ja optimistisch- als normaler Highway nach Lhasa eingezeichnet.

Die Berge um uns herum werden langsam karger und trockener. Vor einer Polizeikontrolle halten unsere Fahrer an und bedeuten uns das wir aussteigen sollen und die Kotrolle per pedes beschreiten sollen, sie wuerden auf der anderen Seite auf uns warten. Wir machen uns auf den Weg und passieren unsere Kontrolle unbehelligt und ste
igen auf der anderen
Seite wieder ein. Irgendwann brechen die Berge aprubt ab und eine trockene Steppenlandschaft beginnt. Die LKW Fahrer lassen uns in Golmund ra
us, nicht ohne uns vorher ihre Nummer zu geben, dass wir sie anrufen koennen falls wir Probleme haben. Ich muss dann immer innerlich schmunzeln, denn ich frage mich, selbst wenn wir ein Problem haetten und sie anrufen wuerden - wie koennten wir ihnen erklaeren wo das Problem ist ;-) ??
"The worse spot for a hitch-hiker is always the beginning of a town" So stehen wir vor der Stadt und ich befuerchte schon die Stadt komplett per Fuss durchqueren zu muessen, doch heute ist unser Glueckstag. Wir treffen eine Brueder-Kombination, die ihre Englisch-Lehrerin anrufen um unser Anliegen zu uebersetzen natuerlich nicht ohne unsere ueblichen Schwierigkeiten der Kultur-Differenzen. Die beiden muessen im Stadtzentrum etwa fuer eine halbe Stunde was erledigen und fahren dann in unserer Richtung weiter.


Gut fuer uns, wir passieren die Stadt ohne Probleme, haben Zeit uns etwas zu essen zu besorgen. Mit den beiden passieren wir dann Nudeln essend, Halbwuesten und Landschaften mit Salzseen. Am Ende lassen sie uns ohne Diskussionsprobleme am Highway raus und wir tauschen email-Adressen und sitzen schon im naechsten Auto. Zwei Chinesen teilen mit uns Wassermelone und bringen uns 40km weiter als sie eigentlich muessen.

Dann geht es in die richtige Wueste. Zwei Autostopps weiter landen wir auf dem suedlichen Teil der Seidenstrasse. Wir werden recht spaet - in the middle of nowhere- an einer Wuestenkreuzung rausgelassen.


Ueberall sind jetzt Sandduenen. Wir versuchen naturlich noch in der Daemmerung einen Truck zu erwischen. Die Atmosphaere ist recht komisch, man sieht ungefaehr 20 Minuten vorher ob ein Auto kommt, es ist recht kalt und ueber einem leuchtet ein wunderschoener Sternenhimmel featuring Milchstrasse. Wir haben gerade einen Unterschlupf fuer die Nacht ausgemacht, da nimmt uns doch noch ein Truck mit und organisiert fuer uns eine Uebernachtung im Bauarbeiterwuestenzelt. Wieder einmal duerfen wir die Gastfreundschaft (diesmal chinesisch) von Bauarbeitern geniessen. Am anderen morgen haben wir dann zum vierten Mal auf dieser Reise Durchfall - ole!!!
Einige Bauarbeiter nehmen uns direkt mit zum naechsten Stuetzpunkt und uns wird allmaehlich klar, dass diese Strasse schwer wird! Ausser Bauarbeitern die scheinbar einen neuen Highway bauen, ist diese Strasse nicht befahren und die Qualitaet auch tierisch schlecht. Also warten wir mitten in der Wueste auf ein Auto. Unser naechstes Auto (Jeep) ist Glueck und Pech zugleich. Wir fahren mit einem sehr netten Chinesen, der die einzelnen Bagger- und Kranfahrer auf der Strecke mit Essen versorgen muss. D.h. nach jeder vierten Sandduene haelt er an und die einzelnen Maschinenfahrer die auf der Strecke verteilt sind kommen mit ihren Blechtoepfen um sich ihr Essen zu holen. Ich schaetze wir machen so ca. 3km die Stunde. Das heisst aber auch, dass es fuer uns frische Dumplings mit Gurken und Wuerstchen gibt, so dass wir gut versorgt sind. Nebenbei gesagt, es passiert uns waehrend der Zeit sowieso nur ein LKW.
Nach einiger Zeit haelt unser "Chefkoch" dann doch noch einen weiteren Jeep an der uns mitnimmt und die Fahrt geht etwas schneller auf beschwerlichem Weg voran. Nach ca. 2-3 Stunden Wuestenfahrt kommen wir wieder in zivilisierte Gegend. Wir kommen auf eine nagelneue,
asphaltierte Strecke mitsamt Maut-Station, wau! denke ich, aber das vergeht mir bald, denn es gibt so gut wie keine Fahrzeuge auf dieser Strecke, wir nehmen also unsere Rucksaecke und p
assieren die Maut-Strecke gemuetlich zu Fuss.Nicht ohne die Angestellten im Haeuschen nochmal nach Wasser zu fragen und die Wassersaecke wieder aufzufuellen. Wir tragen momentan immer gute 7 Liter Wasser mit uns, da wir nicht wissen wo wir abends enden. Hinter der Mautstelle machen wir es uns bequem; mitten auf der Strasse, damit wir sehen wann ein Fahrzeug passiert. Wir warten so ungefaehr einen Nachmittag, da alle LKWs die vorbeikommen nur zur Wuestenbaustelle gehoeren.
Mit den zwei Autos die passieren haben wir komplette Kommunikationsprobleme (Welcone back in China!), gegen Abend holen wir nochmal von der Verkehrspolizeistation (die sind ja an jeder Ecke - klar, Eindruck schinden) heisses Wasser fuer einen Topf chinesischer Instant-Nudeln. Ich muss mich halb totlachen als spaeter ein Polizist herauskommt und meint, wir koennten dort nicht sitzen (wohlgemerkt nachdem wir schon vier Stunden da gesessen haben). Wir fragen warum, und er meint es waere zu gefaehrlich wegen dem Verkehr (hahahaaaa), ich muss lachen und frage ihn welchen Verkehr er denn bitteschoen meint - there are NO cars at all! Aber wir bewegen uns doch ein bisschen an den Rand, nicht weil wir seiner "Mission aus Langweile" folgen wollen, sondern weil wir daran denken, dass wir wenn das so weiter geht, spaeter vielleicht doch noch "Freunde" brauchen.
Doch -heaven thanks- es kommt der einzige Ueberland-Truck des Tages vorbei und nimmt uns mit und die LKW Fahrer laden uns sogar zum Essen ein. Die Fahrt wird ein night-hitch, wir fahren die halbe Nacht durch, sie bringen uns bis an die Grenze der Xinjiang-province. Nachts um drei werden wir an einem Hotel in einem Minni-Staedtchen rausgelassen, was wir aber fuer die paar Stunden natuerlich nicht bezahlen, sondern machen es uns draussen mit Isomatte und Schlafsack bequem.

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