Sonntag, 17. Januar 2010

Schweiz: Wie ich früher als gedacht auf meine Eltern treffe...








Wir kraxeln bei frühherbstlichen Sonnenschein und kühlen Temperaturen den Berg hinauf. Beobachten Tiere, klettern auf einen hohen Baum, und schauen uns jede Menge Fliegenpilze in allen Farben und Formen an. Oben angekommen haben wir eine wunderschöne Aussicht auf die den Lago Maggiore und den Lugano-See. Die Gradwanderung trotz ihrem Namen und geht dennoch gut auf und ab, und ich bin sehr froh ein neues paar Schuhe bekommen zu haben!
Wegen des schönen Wetters und sonntäglichem Sonnenschein sind noch einige andere Wanderlustige unterwegs. So variiert mit der Zahl der Begegnungen auf dem Grad auch die Art der Begrüßungen...."bonjourno","Grüzi miteinand", "Grüzi", "hallo", "Good morning" und wir entschließen uns dann unserer Herkunft wegen ein kräftiges "Moin Moin" zu nutzen.
Die Wanderung ist fantastisch und irgendwann gibts ne ordentliche Brotzeit bei Sonnenschein, kurz eingeschlaften und schon geht es an den Abstieg. Zeittechnisch ein wenig vertan, wir haben scheinbar zu lange den kämpfenden Ziegenböcken zugeschaut, kommen wir am Fuße des Berges ein wenig verspätet an. Aber als eingefleischte Auto-Stopper kommen wir dann doch schnell mit einem alten Schäfer rüber ins nächste Dorf am Hang. Dort holen wir unsere Rucksäcke von der Talstation ab, versorgen die Wasserbeutel und suchen dann ein Plätzchen wo wir schlafen können.
Wir finden dann abseites des Dorfes einen kleinen Vorsprung umwaldet, und lassen uns dort nieder. Es wird mittlerweile verdammt früh dunkel und damit auch verdammt schnell kalt. Wir müssen also sehen, daß wir das Zelt und den Rest der Ausrüstung so organisieren, daß wir alles vor dem dunkel werden am Start haben, und wir dann gemütlich essen gehen können.
Im Spätherbst liegt man dann also um ca. acht oder halb neun im Bett. Weil draußen zu kalt und dunkel...

Am nächsten Tag machen wir uns auf zum Abstieg zurück nach Lugano. Das geht auch per Autostopp, kurze Unterhaltungen ein netter Mann der uns aus dem Stau noch bis zur Fußgängerunterführung in die Stadt bringt (obwohl er kein Wort deutsch oder englisch spricht), und schon sind wir in Lugano. Wir suchen Internet um zu sehen wie es weitergeht und uns eine Couch in der Nordschweitz zu besorgen. Auf dem Weg zur Bib sage ich zu Anti, daß ich einmal meine Eltern anrufe um zu sehen wo sie sind, weil ich schon länger kein Lebenszeichen mehr von mir gegeben habe. Ich erreiche sie auf dem Handy. Papa fragt "Wo bist du?" Ich sage: "In Lugano", Papa sagt: "Das gibts doch nicht, wir sind in Locarno! Bleib da stehen wo du bist, wir kommen jetzt sofort rübergefahren, in einer Stunde sind wir da!" Gesagt getan. Ich kanns kaum glauben, ich werde nun auf einmal innerhalb von einer Stunde meine Eltern wiedersehen, die ich vor sieben Monaten das letzte Mal gesehen habe!
Wir haben ein wenig Zeit probieren Internet zu bekommen, erfolglos, und machen dann eine gemütliche Wartepause am See, nebst ordentlicher Brotzeit.
Ich habe wieder einmal zwei Treffzeiten abegemacht, aber zur zweiten Uhrzeit haben Mama und Papa es geschafft. Juhuuu!
Sie packen uns direkt ein und nehmen uns mit zum Lago Maggiore, wo sie auf einem Campingplatz direkt am See sind, zusammen mit ihrer quasi noch neuen "Schleurhütte" (wie man im Niederländischen gerne sagt). Wir stellen unser Zeltchen daneben auf und freuen uns über Komfort wie Tische, Stühle, Grill....







Es wird direkt bei Abendsonnenschein mit einer Flasche Bier zum Seeufer gepilgert, und später gehen wir schick in Locarno essen. Soviel Luxus sind wir lange nicht mehr gewohnt. Die nächsten zwei Tage verbringen wir entspannt auf dem Campingplatz. Wir fahren in ein höher gelgenes Tal und wandern durch eine Schlucht, in der türkisblaues Wasser in einem Gebirgsfluß fließt und dort natürliche Becken bildet. Weit am Ende des Tals gibt es nur noch urige Steinhäuser die sich in der Farbe ihrer Umgebung angepasst haben.

Am nächsten Tag kommt dann der große Abschied. Wir machen uns auf in die Nordschweitz, da Anti zurück zum studieren muss und ich mich dort noch nach Jobs umschauen möchte, weil ich zu Anfang November auf jeden Fall wieder arbeiten möchte.
Wir frühstücken noch einmal ausgiebig in der kleinen Küche der Schleurhütte, schauen uns noch einmal gebannt das Leben der Dauercamper nebenan an, und können beim allmorgendlichen Ritual des "Plane-abfegens" "Camping-Stühle aufstellens", "Tischdecke-in -geometrischen-Muster-auflegens" und "Zigarre-rauchens" schon nach drei Tagen ziemlich genau mitsprechen, was als nächstes passieren wird.

Mama und Papa bringen uns dann sogar zur Auffahrt der Schnellstrasse Richtung St.Gotthart.
Mal sehen ob wir hier wegkommen. Ein bis zwei Tränen werden noch ausgedrückt - und schon sind Anti und ich wieder "Back on the road". Mit kleineren Stopps gelangen wir zur Autobahn vor dem St. Gotthart Tunnel. Irgendwann nimmt uns dann ein Rentnerpaar mit durch den Gotthart-Tunnel. Auf der anderen Seite liegt dann schon Schnee, und damit verlassen wir endgültig die sonnige Seite von Europa. Hinter dem Gotthart werden wir an einer Raststelle rausgelassen - und hier endet Antis und mein Stück gemeinsames Reisen. Wir müssen uns noch hier verabschieden, da es für mich weiter nach Zürich geht und für Anti Richtung Basel und dann Karlsruhe. Wir machen noch eine gemeinsame letzte Brotzeit am Rastplatz, werden dabei gutmütig von Omaschwärmen aus Reisebussen belächelt, weil wir uns die Salami meterdick drauftun....und dann machen wir einen letzten Wettbewerb - wer kommt zuerst weg???
Ich habe Glück, treffe eine junge Familie mit einem Säugling, die mich mitnehmen und verwundert fragen, warum ich denn meinen Kumpel stehen lasse. Ich erkläre ihnen kurz, dass Anti jetzt einen anderen Weg nimmt und habe dann weitere gute Gespräche für den Rest der Fahrt nach Zürich. Die Familie wohnt auch noch zufällig imselben Viertel wie mein Couchsurfer.
Dort wird es aber für mich noch einmal schierig, der Couchsurfer den ich kontaktiert habe ist nicht erreichbar. Also gehe ich stadtwärts in ein Internetcafe um nochmals Leute zu kontaktieren. Mittlerweile hat es auch angefangen zu regnen, die Aussicht auf keine Unterkunft bei so einem Wetter erhellt mich nicht gerade.
Nachdem ich das Internet genutzt habe, muss ich warten und laufe zur Telefonzelle um Heiko anzurufen, der (wie ich zu der Zeit noch glaube) in Schaffhausen wohnt (also in der Nähe) und Geburtstag hatte am Vortag.
Lustigerweise wird bei dem Telefongespräch klar, dass Heiko mittlerweile in Zürich wohnt, und mich noch eine Stunde später vom Treffpunkt im Bhf Zürich abholen kann!
Wie schön!!!

Freitag, 15. Januar 2010

Wie man durch Zufall nach Venedig kommt.....

Hauptsache raus aus dem Regen, jemand nimmt uns mit von Ljubiljana zur Grenze (zum ersten Mal ohne Probleme - dank Schengener Abkommen!) und dann fahren wir von dort mit einem netten, lustigen, trocknen Slowenen der seine Mutter aus Treviso vom Flughafen abholen muss. Eigentlich ist unser Fahrer krank, kann seine Mutter aber nicht am Flughafen stehen lassen, und regt sich lustigerweise die ganze Zeit auf, daß er zu den Italienern muss, die er total bescheuert findet. Wir fahren also bis zum Sonnenuntergan in Richtung Treviso. Das Wetter wird immer besser und wir frohlocken - alle Zeichen stehen auf trockene Klamotten!!
Unserem Fahrer geht es weniger gut, er bekommt einen Anruf, daß sich die Ankunft seiner Mutter um etwa zwei Stunden verzögern wird. Gut für uns allerdings, denn er kann nun seine ganze übrig gebliebene Zeit an uns verschwenden. Wir sagen ihm, daß wir nur ein Plätzchen zum kochen und zum Zelt aufstellen benötigen und fahren daraufhin noch so ca. 2 Stunden hoffnungslos verloren durch die Gegend, da die Italiener und die logische Beschilderung von Straßen nicht so die besten Freunde sind. Aber macht auch nix, weil inzwischen die Mama wieder angerufen hat, daß sich die Ankunft auf Mitternacht verschieben wird. Unserer Fahrer bekommt einen voll-Hals und wir müssen schmunzeln. Also kommen wir doch noch in Treviso Innenstadt an, und setzen und auf eine Parkbank und kochen uns unser alltägliches Menü, währendessen unterhalten wir uns über Gott und die Welt mit unserem Fahrer. Ich lasse es mir nicht nehmen meine letzten rumänischen Kräuter aus den Karpathen zu einem kräftigen Tee für ihn zusammen zu brauen, damit er bald wieder gesund wird.
Später fahren wir dann mit ihm zum Flughafen, nutzen dort die Toiletten um uns zu säubern und zu waschen, und nach nochmaliger Verzögerung des Fluges, fährt unser Fahrer mit uns durch die Gegend um ein Plätzchen für unser Zelt zu suchen. Irgendwo im Nirgendwo finden wir eine Wiese. Hier verabschieden wir uns von unserer schon fast liebgewonnenen slowenischen Reisebegleitung, wünschen ihm viel Glück und bereiten unser Nachtlager vor.

Morgens früh überlegen wir wie wir weiterfahren wollen, merken aber schon bald, daß wir es in Italien mal so gar nicht selbst entscheiden können. Der Autostopp funktioniert hier so gut wie gar nicht, zumindest in der Provinz in der wir stecken. Auch nach mehrmaligen Ansprechen von Leuten an der Tankstelle (die im englischen jetzt auch nicht die fittesten sind....) bekommen wir keine Möglichkeit, bis nach geraumer Zeit irgendwann doch WIR angesprochen werden, ob wir nicht mit nach Venedig wollen. Anscheinend hatte sich unser Dilemma an der Tankstelle rumgesprochen. Wir beschließen Italiener doch nett zu finden und steigen ein - nach Venedig. Unser Fahrer ist sehr nett, er erzählt uns schnell die wichtigsten italienischen Wörter, vor allem für den Autostopp und bringt uns dann in das Herz von Venedig. Normalerweise würde er bei so tollem Wetter mit dem Boot rausfahren, und hätte uns heute auch mitgenommen, aber leider hat er Termine. Schade !
So sind wir also - bei strahlendem Herbstsonnenschein- in Venedig. Wer hätte das gedacht!
Wir machen uns direkt auf Stadterkundung, die Gassen und Grachten gefallen uns super, irgendwer hatte mir mal erzählt in Venedig wäre nur alles voller Taubenscheiße, aber das stimmt definitiv nicht! Wir entdecken eine Gruppe von jungen Straßenmusikanten in einer Gasse und kommen mit ihnen schnell ins Gespräch da sie deutsch sind. Es sind sechs Deutsche die mit dem Bulli für unbestimmte Zeit unterwegs sind und sich mit Musik Reisegeld verdienen. Wir fragen sie direkt, ob sie uns gegen Spätnachmittag wieder mit aus der Stadt herausnehmen würden und vereinbaren einen Treffpunkt.
Dann schlendern wir weiter um Venedig auf uns wirken zu lassen, kaufen uns eine Kugel Eis, deren Preis je nach Zone von 1 Euro bis 2,50 Euro variiert... machen eine Brotzeit am Kai mit Blick auf die Friedhofsinsel San Michel, bei der uns ein wunderschöner Silberreiher gelangweilt zuschaut, weil er nichts abstauben kann. Dann versuchen wir noch relativ erfolglos per Anhalter mit dem Boot zu fahren, aber die Leute finden das eher lustig, was wir gar nicht verstehen können, weil wir es ernst meinten und das Boot doch hier Verkehrsmittel No. 1 ist...?
Leider fällt mir doch glatt der Marmeladendeckel der köstlichen Marmelade unserer Zagreb-Freunde ins Wasser und treibt gelassen davon, so dass ich den Rest des Tages mit einem offenem Marmeladenglas durch Venedig laufe. Irgendwann holen wir uns dann doch noch eine Kugel Eis und verschlingen diese mit dem Rest aus dem Marmeladenglas...hmmmmm!!!!!
Nachdem wir alle "must-have-seens" gesehen haben, machen wir uns auf den Rückweg, kurzer Stopp noch an der Rialtobrücke und dem Markusplatz, und dann machen wir uns auf, verlassen "Gondola Gondola"-Rufe und kommen in den "Autoteil" der Stadt. Hier treffen wir unsere Musikantenfreunde wieder, mit denen wir zum Parkplatz fahren, dort steigen wir in ihren VW-Bulli ein und fahren mit ihnen in Richtung Mailand. Sie wollen weiter in Richtung Spanien, nehmen uns aber ein Stückchen mit. Der Bulli ist überladen, aber gemütlich und wir tauschen uns ein wenig aus. Ich gebe ihnen meine letzten Wasseraufbereitungpillen mit, wenn sie noch nach Afrika kommen, und sie geben uns noch übrig gebliebene Schweizer Franken.

Später gegen 12 Uhr verabschieden wir uns an einem Rasthof vor Mailand. Wir wünschen ihnen viel Glück für ihre Reise und checken dann unsere Übernachtungsmöglichkeiten, entdecken eine Loch im Zaun, schlüpfen hindurch und befinden uns auf einer nach Pfefferminz duftenden Wiese. Hier schlagen wir unser Zelt auf, übernachten, und gegen morgen gibt es selbstverständlich Pfefferminztee!
Von dort geht es weiter mit einem - zuerst skeptischen - dann sehr freundlichen Russenpärchen die schon länger in Deutschland leben. Sie nehmen uns mit bis oberhalb von Mailand. Dort




treffen wir zwei Schweitzer Geschäftsleute. Sprachgewand wie sie sind, einigen wir uns auf einen Mix zwischen Deutsch und Englisch, obwohl sie italienisch sprechen. Sie wollen noch eben Essen gehen, nehmen uns dann aber mit zum Lago di Lugano in der Südschweitz. Wir nutzen die Zeit um noch ein wenig zu jonglieren.
Dann haben wir eine (auch wieder dank dem Beitritt der Schweiz zu den Schengen-Staaten) bequeme Reise mit guten Unterhaltungen. Der eine Geschäftsmann ruft sogar noch seinen Freund an um ihn zu fragen, wo wir am besten illegal am See gut campen können, dann setzen sie uns an einer wirklich schönen Stelle ab, nicht ohne das uns der eine von beiden noch 20 Schweizer Franken in die Hand drückt, und uns erklärt wir sollen uns damit was Gutes zum Abendessen holen. Einfach SUPER!
Wir laufen zum nächsten Aldi, kaufen für zwei Tage ein, und machen es uns am See für eine ordentliche Brotzeit erstmal bequem. Währendessen überlegen wir gerade, ob man im See noch gefahrlos baden kann (da es für eine Körperpflege mal wieder allerhöchste Zeit wird), ohne sich bei den schon wirklich kalten Temperaturen eine Lungenentzündung zu holen, da kommen wir in die nächste Unglaublichkeit.

Ein Grüppchen älterer Radfahrer findet sich am See ein, und möchte gerne ein Gruppenfoto vor der schönen Kulisse haben. Wir helfen da natürlich gerne aus, und kommen ins Gespräch. Wir fragen die Nordschweitzer, ob sie noch eine Idee haben, wo man unser Zelt nicht so schnell sieht, etc. Später kommt die eine Dame noch einmal zurück, und sagt, daß wir auch gerne mit ihnen auf ihren Gutshof am Berg kommen können. Das ist ihr Ferienhaus, und sie hätten doch sowieso so viel Platz. Kurzerhand entscheiden wir uns nach schon wieder ganzen vier Nächten draußen, die Einladung von Rayni und Ursula anzunehmen, und fahren mit ihnen zu ihrem wirklich wunderschönen Haus am Berg.
Wir werden abends fürstlich bekocht, in dem im rustikalen Stil eingerichteten gemütlichen Kaminzimmer. Wir können uns duschen, und verbringen einen sehr netten Abend mit netten Gesprächen. Das Haus ist ein Familienbesitz und Rayni und Ursula kommen hier oft her, aber auch ihre Kinder und Enkel frequentieren das Haus gerne.
Rayni und Ursula suchen uns eine Wanderung heraus, da wir noch gerne wandern gehen wollten. Sie suchen uns eine Tages-Gradwanderung zum Monte Lema heraus, und am nächsten morgen bring uns Rayni zur Talstation, wo wir die großen Rucksäcke lassen können und die Wanderung mit leichtem Gepäck starten können.








DIE SCHUH-LÖSUNG
Mein erstes Paar Schuhe von Csaba war mit zu vielen Löchern. Das habe ich noch in Kroatien gegen ein wasserdichteres Paar von Ivan eingetauscht. Dieses Paar war aber zwei Nummern zu groß. Für die Wanderung habe ich dann von Rayni und Urslula nochmal ein neues Paar, welches wesentliches besser passte geschentk bekommen, damit ich die Wanderung auch vernünftig bestreiten konnte! DANKE!

Zagreb und Gewitter-Hagel in Ljubiljana/Slovenia

In Zagreb haben wir noch keine Bleibe, besorgen uns etwas zu essen und rufen Ivan vom Hospitalityclub an. Ivan wohnt in einer sehr netten WG und sagt uns spontan zu uns für die Zeit in Zagreb aufzunehmen. Er holt uns im Stadtzentrum ab und nimmt uns mit in die gemütliche Vierer-WG. Die Mitbewohner sind super, das Essen ist fabulos. Ich bekomme das kroatische Zacusca, welches hier Aijvar heißt.
Wir schauen uns zwei Tage Zagreb an, probieren viel selbstgemachte Marmelade, Aijvar und Brote der WG, erfahren viel darüber wie man selber Seife herstellt, da Maria eine eigene Seifenproduktion angefangen hat. Wir spielen Gitarre zusammen, gehen auf eine lustige Buch-Donation-Party, tauschen Musik aus, treffen in Zagreb-City zwei Musikanten-Franzosen die mit dem Rad nach Kasachstan gefahren sind, und nun auf dem Rückweg sind, da der Winter kommt. Sie haben Akkordeon und Klarinette dabei (wie übrigens alle reisenden Franzosen) und führen ihr eigenes V8-Kino mit. Wir unterhalten uns ein wenig mit ihnen und tauschen Infor. Wir schenken ihnen für ihren weiteren Weg dass was wir in unseren Taschen finden können, weil man dies unter Reisenden so macht.
Anderntags verabschieden wir uns traurig von der gastfreundliche WG (Ivan hat extra für uns mit seiner Mitbewohnerin in einem Bett geschlafen), nicht ohne vorher noch mit Geschenken aus eigener Produktion überhäuft zu werden (Seife, Marmelade). Da wir erst so spät loskommen, befürchten wir schon es heute nicht mehr bis Ljubiljana/Slovenia zu schaffen. Doch wieder einmal haben wir Glück ein Mädel in unserem Alter fährt direkt von Zagreb nach SLO und so kommen wir noch abends in der wunderschönen slowenischen Hauptstadt an.
Wir machen einen kleinen City-Rundgang, in der noch recht warmen Abendluft, obwohl wir den ersten Regen mitbekommen. Die Stadt ist wirklich toll, wir können im Abendlicht tausende von Spinnen beobachten, wie sie ihre Netze zwischen den Brücken der Stadt spannen.






Später kochen wir an den verwaisten Restaurantischen mit unseren Resten ein köstliches Mahl!!!
Wir spülen unsere Töpfe mitten in der Stadt und werden ein wenig schräg angeschaut...dann erklimmen wir den Burghügel der Stadt, weil wir uns einen Platz zum schlafen in dem dahinterliegenden Burgpark erhoffen. Nach anstrengendem Aufstieg finden wir eine geeignete Rasenfläche, müssen allerdings mit dem Aufbau unserers Lagers noch warten, da noch ein paar seltsame Gestalten unterwegs sind. Als die Luft für uns "rein" ist, schlagen wir das Nachtlager auf, teilen uns noch ein Bierchen und gehen dann schlafen. Nachts fängt es an zu regnen, und wir müssen das Zelt schnell aufbauen - dann gegen morgen werden wir mit Gewitter und Hagel geweckt - ui! Wir machen uns in einer günstigen Minute an den schnellen Abbau des Lagers - und machen uns mit nassen, schweren Rucksäcken an den Abstieg. Draußen zu sein wird nun schwierig und wir überdenken unsere Lage. In der Uni gibt es Internet und wir schauen wo die Sonne scheint - ITALIA!!!
Schnell ist der Richtungswechsel aufgrund der Wetterprognosen beschlossen und nach dem Einkauf geht der Daumen hoch und spontan ab nach Italien!!