Montag, 17. Mai 2010

Nordzypern - Urlaub vom Urlaub

Kleine Vorwarnung: Jetzt mische ich (Kristina) mich mal kurz hier ein: nur für den Zypern-Beitrag...

GIRNE

Am Brunnen von Girne (Kyrenia) in Nordzypern treffe ich Sarah (die sverige) und Kaki (Karstaway) - nachdem ich von Frankfurt aus - in einem Urlaubsflieger gefüllt mit illustren Touristen im Rentenalter - erfolgreich auf der zweigeteilten Insel angekommen bin. Und das ganz knapp vor der Aschewolke.

Freue mich sehr, die beiden zu sehen, und sie freuen sich über die deutsche Zeitung, die Tafel Schokolade und div. andere Kleinigkeiten aus Deutschland in meinem Gepäck.

Ich staune nicht schlecht über Sarahs und Kakis Campingplatz, der sich im Garten des "Beer Point" befindet. Da gibt es gar keine Dusche, aber da der Lokal-Besitzer in der Stadt alle wichtigen Leute zu kennen scheint - hat er für die beiden Streuner kurzerhand eine Duschmöglichkeit im *****Hotel organisiert. Er war es auch, der Sarah und Karsten in die Zeitung gebracht hat. Am Morgen wurden die beiden fotografiert und interviewt. Leider bekommen wir den Zeitungsartikel nie zu sehen oder er wurde nicht gedruckt - wir finden's nicht heraus.







Abends bekommen wir eine Hafenführung von Soner, der so schnell voraus hibbelt, dass wir echt Mühe haben, mitzukommen. Erzählen kann er uns nicht so viel über die Stadt, da er kaum Englisch spricht und wir kein Türkisch können... also Kommunikation mit Händen und Füssen. So wie Sari mich fragt: "Ist ganz angenehm, wenn man das Hirn mal ein bisschen runterfahren kann, oder?" Find ich auch.






















DIPKARPAZ


Am nächsten Tag wollen wir zu einem Couchsurfer Treff am Golden Sand Beach fahren. Das liegt im äußersten Nordosten der Insel, am "Pfannengriff" von Zypern.




















Wir fahren zu dritt per Anhalter: Das funktioniert erstaunlich gut! Etwas haarig wird's nur am Ende der Strecke, weil eine von zwei Landstrassen gesperrt ist und wir nicht so genau wissen, wo sich das Ziel befindet.

Zum Glück findet uns Ouz, ein türkischer Busfahrer, der gern seine Deutschkenntnisse ausprobiert und uns bei einem Raki im Schatten erzählt, dass er deutsche Touristengruppen mit dem Bus durch Nordzypern fährt.
Ouz organisiert uns die Fahrt zum Golden Sand Beach und so kommen wir pünktlich zum Barbeque am Zeltplatz an.
































Wir erleben ein geniales Wochenende mit Couchsurfern aus aller Welt, einer Menge Essen, einer wahnsinnigen Menge Fliegen, die alle das Essen essen wollen, Dünenrollen und Krabben ärgern, abends wie vorm Fernseher am Strand hocken und auf Delfine warten, einem Kauz, der nachts unermüdlich Kuckucksuhr-ähnliche Geräusche macht, Sternenhimmel... Perfekt wird es, als wir bei Abreise der Couchsurfer sämtliche Leftovers bekommen und davon noch mehr als einen Tag leben wie die Maden im Speck (soviel Saft und Zitronenlimo können wir gar nicht trinken)...


















Doch irgendwann müssen auch wir dieses schöne Fleckchen Planet verlassen und werden von Burhan dienstags morgens nach Salamís mitgenommen. Die Fahrt ist sehr wortkarg, unser Fahrer ist ein Mensch, der nur spricht, wenn er was gefragt wird oder was Wichtiges zu sagen hat. Aber wir hatten am Vorabend mit ihm zusammen gesessen und viel erfahren über ihn und das Land...


FAMAGUSTA

In Salamis parken wir unsere Rucksäcke und fahren erstmal in die Stadt Famagusta. Witzigerweise
nimmt uns ein alter Bekannter mit, ein Familienvater, der uns im Nordosten schon einmal trotz mit Frau/Kind und Einkäufen überfüllten Auto mitnehmen wollte.

Famagusta hat eine wunderschöne Altstadt, umgeben von einer dicken Stadtmauer.
Superspannend ist auch die Moscheekathedrale oder Kathedralenmoschee.




Früher hiess sie St. Nikolaus Kathedrale, seit 1954 ist sie jedoch als Lala Mustafa Pascha Moschee bekannt. Ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man sie von innen bestaunt. Die Decke und die Fenster sind einem ja durchaus vertraut, aber alles andere hat wenig mit einer gotischen Kirche gemein. In der Apsis steht z.B. kein Altar und alles ist nach Osten ausgerichtet.








Wir schlendern noch ein wenig durch die Stadt und fahren dann zurück nach Salamis, wo wir die Zelte am Strand aufbauen. Abends gibt es dann leckere Kartoffeln aus dem Feuer - was will man mehr?

















SALAMIS

Vor dem Frühstück wird erstmal im spiegelglatten Meer gebadet.
Dann schlüpfen wir durch einen Zaun und finden uns mitten in Salamis wieder, einer Polis aus dem 2. - 4. Jahrhundert n. Chr.

Das hört sich jetzt vielleicht zum Gähnen an, aber es ist wirklich spannend, weil es ein riesiges Gelände ist, auf dem es eine Menge zu entdecken gibt. Zum einen wird auf Tafeln sehr gut erklärt, welche Überreste man da gerade besichtigt. Außerdem versuchen wir uns vorzustellen, was früher dort so abgegangen ist... auf dem Fischmarkt, im Gymnasium etc. Kaki will natürlich unbedingt sofort zum "Stadion" und drängelt die ganze Zeit, dass wir das als erstes besichtigen.





Das Amphitheater muss ausführlich getestet werden von den beiden Lehrern. Funktioniert! Selbst als Schüler, die in der letzten Reihe sitzen, verstehen wir den Sprecher sehr gut, sogar wenn der flüstert.
















Als wir zum Zeltplatz zurückkehren, sind unsere Zelte bevölkert von Schnecken. Die gibt es hier millionenfach und die scheinen jeden Strohhalm zu nutzen, um nicht im Sand zu landen. Schon lustig...

Also, alle Schnecken gepflückt und dann Zelte und allen Krams zusammengepackt. Schliesslich wollen wir heut noch weiter in die Hauptstadt Lefkosa oder Nicosia.








Nach Lefkosa zu trampen, wird unglaublich leicht: Gleich zwei Autos halten für uns, die Fahrer diskutieren, wer uns am besten mitnehmen kann!

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