Sonntag, 10. Mai 2009

Moskau Teil II

Today i followed the Moscwa, down to Gorki-Park, but there was no wind of change....



Eher wehte ein militaerischer Wind. Es ist der 9.Mai, Siegestag der russischen Armee. Ganz grosses Kino hier! Der komplette Luftraum ueber Moskau ist abgesperrt....









Meine Gastgeberin Olga ist sehr fuersorglich und glaubt es sei besser wenn ich als Deutsche an diesem Tag besser nich in die Stadt gehe. Sie moechte die grosse Parade im Fernsehen anschauen, weil man "dort sowieso mehr sehen kann". Ich will mir dieses Event allerdings auf keinen Fall live entgehen lassen (schliesslich bin ich in Moskau!!) und erkaempfe mir mit ihrer Tochter Natascha in die Stadt zu fahren.

In der Stadt ist der Teufel los. Wir fahren zum Pushkin-Square und sehen haufenweise fahnen-schwenkende Menschen. Ein riesengrosses Aufgebot an Polizei und Miliz/Militaer sperrt die Strassen ab. Man koennte meinen die Polizei/Militaer hat die Stadt fest im Griff, aber die Detektorenschranken die ab und zu aufgestellt werden, um Menschenmassen durchzuschleusen und zu kontrollieren, ergeben fuer mich ueberhaupt keinen Sinn. Ich finde auf einen Blick allein drei Moeglichkeiten wie ich sie umgehen koennte.
Es sieht wirklich so aus, als ob sie eine Art "Schein-Sicherheit" fuer die Bevoelkerung praesentieren. Darueber muss ich leider innerlich lachen...und wie recht ich damit habe, dazu spaeter...

Die Parade beginnt mit Quadrilien, Hubschrauber- und Duesenjaeger fliegen in Formationen ueber die Stadt hinweg. Sogar ganze Passagierflugzeuge sind am Start....
Aus den schrottigen Lautsprechern klingt Militaermusik. Alle alten Veteranen tragen stolz ihre 150Millionen Abzeichen, und es gilt die einfache Rechnung: Je mehr Verdienstorden, umso mehr Glueckwuensche und Blumen werden von der Bevoelkerung abgegrast. (Haette ich mir man doch ein paar Orden von den alten Strassenverkaeufern in Petersburg gekauft...)
Ein riesengrosses Aufgebot an Kriegsmaschinerie von A wie Artellerie bis P wie Panzer faehrt ueber die Uliza Twerskaja und wird der stolzen Bevoelkerung zur Schau gestellt. Ich bekomme dabei eher ein leicht beklommenes Gefuehl und frage mich, was zum Geier die damit irgendwann noch einmal vorhaben...
Nachdem die Maschinerie durchgebrettert ist, ist die "Parade" vorbei und die Menschen zerstreuen sich, um den Feiertag bei besten Wetter zu geniessen. In der Metro kommt uns noch ein alter Kriegsveteran entgegen, der sich einen kleinen Kassettenrekorder unter den Arm geklemmt hat, aus dem lautstarke Marschmusik erklingt....ich muss schmunzeln :-)

Wir machen uns dann auf dem Weg zum Gorki-Park. Treffen in der U-Bahn eine Deutschlehrerin, der ich das Prinzip von Hospitalityclub erklaere, und Alexej, einen der wenigen Russen, der ein perfektes Englisch spricht und der mich am naechsten Tag einlaedt einige Plaetze in Moskau zu besichtigen. Die Einladung nehme ich natuerlich dankend an.
Mit Natascha laufe ich an der Moskwa entlang zum Gorki-Park wo sich heute Horden von Moskauern die Zeit vertreiben. Anschliessend treffen wir noch Natschas Freundinnen, die sich alle freuen mich zu sehen, da sie Deutsch und Englisch studieren.
Am Abend kommen wir todmuede nach Hause und koennen um 10 Uhr Abends noch das grosse "Salute"-Feuerwerk ueber der Stadt bewundern, da Olga gluecklicherweise in einem sozialistischem Plattenbau im 11.Stock wohnt :-)
Nach diesem Tag kann ich nun wirklich von mir behaupten eingefleischter Fan von russischer Militaermusik zu sein!

Am naechsten Tag steht fuer mich das 0815-Touri-Programm auf der Liste. Ich fahre mit Olga und Natscha in die Stadt und besichtige den roten Platz mit Kreml, Kathedrale und dem (leicht uebertrieben prunkvollen) Kaufhaus GUM. Wenn wir uns hier ein Eis kaufen moechten, ist es gleich dreimal so teuer wie im Gorki-Park. Um vier Uhr treffe ich mich dann mit Alexej. Nun komme ich endlich in die Nebenstrassen von Moskau, habe Zeit mir die Menschen anzusehen und die vielen schoenen alten Trucks! Wir fahren zu einer Ausstellungshalle, die sich Garage nennt, fuer moderne Kunst und ich werde zum Essen eingeladen :-) Zu erwaehnen bleibt noch, dass ich noch nie an einem Ort so prunkvolle Untergrund-metro-Stationen gesehen habe, wie in Moskau. Sie aehneln teilwese Museen mit den vielen Statuen und Kronleuchtern...

Am Abend habe ich dann zeitweilig Probleme mit dem Transportmittel in dem Vorort zurecht zu kommen, habe aber Glueck, drehe eine Ehrenrunde und entdecke dann die richtige Haltestelle. Fragen is ja leider nich mehr, weil mich keiner versteht...

Am naechsten Tag verlasse ich Moskau. Mit Alexej habe ich mich in der Stadt verabredet, er wird mir helfen den richtigen Bhf (einer von vieren in Moskau) zu finden. Vorher werde ich noch zum Sushi-essen eingeladen, protestiere als er die Rechnung zahlen mochte, komme aber nicht ganz durch...next time is my host time. Alexej haette mit sogar ein Ticket bezahlt, damit ich ein paar Tage spaeter fahre, mich aber treibt es weiter in diesen Zug...

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