Den Abend verbringen wir dann noch mit Oliven, Wein und Käse entspannt vor dem Bungalow.
Am nächsten Tag machen wir einen halben Strandtag, die Sonne scheint! - und nehmen meinen Kocher auseinander, reinigen und warten ihn, da der zur Zeit ein wenig Schwierigkeiten macht.
Weiterhin haben wir viel Besuch unter anderem von dem Pendant meiner Katze Minni - Minuschka, der bulgarische Austauschtiger:
Am Spätnachmittag geht es dann weiter per Autostopp nach Varna. Varna ist die drittgrösste, bulgarische Stadt und liegt ebefalls am schwarzen Meer. Wir werden von einem älteren Bulgaren mitgenommen, mit dem wir uns diesmal auf Französisch unterhalten, da er einige Jahre in Frankreich gearbeitet hat.
Ich kann immernoch sagen, dass es mir sooo gut gefällt "back on the road" zu sein und das die Kommunikation (auch auf Französisch) nun im Gegensatz zu China einfach soooo einfach ist. Es ist absolut kein Problem mehr auch ganz ohne gemeinsame Sprache zu kommunizieren.
Wie auch immer wir unterhalten uns viel mit unserem Fahrer - vor allem über Bulgarien. Er beschwert sich darüber, das entlang der Küsche alles auf unschöne Art und Weise zugebaut wird, nämlich von einem hässlichen Hotelklotz nach dem anderem. Unser Fahrer regt sich sehr darüber auf und sagt, das diese Hotels alle in den Händen der Mafia sind. Die Mafia soll in Bulgarien ein grosses Problem sein, weiterhin erfahren wir auf der Strasse, dass viele Bulgaren mit Arbeitslosigkeit und zu niedrigen Löhnen zu kämpfen haben.
In Varna verbringen wir dann drei Tage bei Boris uns seiner Freundin Silvi, und bereiten uns hier auf die Durchquerung Bulgariens von Ost nach West vor. Wir gehen Abends mit den beiden in ihre Stamm-Bar wo das Fußballspiel Serbien gegen Montenegro gesendet wird. Bulgarien gewinnt! Noch am gleichen Abend fängt es an wie aus Eimern zu schütten und Sturm kommt auf. Übrigens derselbe Regen der dann Istanbul überschwemmt, wie wir einige Tage später erfahren sollten.
Nach zwei Tagen Varna verlassen wir bei strömenden Regen die Stadt. Hitch-hiking im Regen ist immer schwieriger, aber irgendwann erbarmt sich einer der beiden klatschnassen Gestalten am Strassenrand. Und das ist ein Bulgare der sogar deutsch sprechen kann und uns zum Kaffe einlädt. Von ihm bekommen wir nochmals viele Infos über Bulgarien.
Mit kleineren Stopps landen wir dann im Herzen des Balkans. Die kleinen Bergdörfer werden immer schöner und der Regen wird immer heftiger :-(
Bevor es dunkel wird finden wir einen Pavillon nahe einer Kirche und essen dort Abendbrot. Später suchen wir uns einen Zeltplatz und organisieren uns so, dass möglichst wenig dabei nass wird. Zum Glück haben wir die Multifunktions-2x3-Gewebe-Plane, die wahlweise auch als Dach, Unterstand, oder Unterlage funktionieren kann.
Die Nacht schlafen wir recht trocken und am nächsten morgen als wir am zusammen packen sind kommen wir ins Gespräch mit einem älteren Bulgaren der in einer Firma arbeitet, zu der anscheinend das Grundstück gehört auf dem wir gerade zelten. Er läcdt uns zum Kaffee und Tee ein und wir reden uns gegenseitig ein wenig auf unserer Sprache zu. Immer wieder kann ich einige Brocken meines kleinen russischen Sprachschatzes nutzen. Dobre!
Dann geht es für uns weiter in den Balkan hinein, wir wollen in der Nähe von Gabrovo ein Kloster besuchen. In Gabrovo regnet es allerdings immer noch in Strömen und wir suchen die halbe Stadt nach Kocherbenzin ab, da mein Kocher endlich mal wieder einen reinen Brennstoff verbrennen muss, da er nach dem Benzin aus Kasachstan wirklich muckt! Auf der Suche treffen wir einige Bulgaren in unserem Alter die zufällig auch Couchsurfer und einer von ihnen macht die Autostopp-Internetseite für Bulgarien. sie versorgen uns natürlch direkt mit Tipps und versuchen uns zu helfen bei der Suche nach Fuel - leider erfolglos.
Gegen Abend machen wir uns auf zum Kloster und werden von einem Kleinlaster mitgenommen der von einem Zirks-Artisten gefahren wird. Unser Fahrer hat jahrelang im Zirkus als Akrobat gearbeitet und nun sind seine beiden Söhne in Kairo im Zirkus. Plötzlich stehen zwei weitere Anhalter am Strassenrand, allerdings in die Gegenrichtung. Wir halten kurz an zum Smalltalk, wie so das business läuft unter Anhaltern und so...es sind ein polnisches Mädchen und ein polnischer Junge die in die Türkei wollen. Wir schenken ihnen unsere zweite Bulgarien-Karte, da sie einwenig verloren rumstehen, wir hatten diese auch von einem anderen Truck-Fahrer geschenkt bekommen, und nun können sie sich besser orientieren auf dem Weg in die Türkei!
Nachdem wir die beiden "versorgt" haben, laden wir noch eineige Holzpaletten und Steine bei einer kleinen bulgarischen Familie ab und bekommen Weintrauben geschenkt. Dann werden wir zum Kloster auf den Berg gebracht. Die Übernachtung im orthodoxen Kloster würde 7 Euro p.P. kosten und wir entscheiden uns zu campen. Wir entdecken zuerst eine Holzhütte ausserhalb des Geländes - und dann, noch viiiel besser- einen kompletten Unterstand! Das ist alles was wir brauchen. Wir spannen Leinen und hängen das Zelt, die Planen und die Anziehsachen zum trocknen im Gerüst auf. Mit selbstgemachten Raki lassen wir den Abend in der Natur des Berges gemütlich ausklingen und schlafen endlich trocken.
Durch die hohe Luftfeuchtigkeit werden die Sachen allerding nur leicht trocken, so dass wir am nächten morgen, die Sachen doch feucht wieder verpacken. Dann unternehmen wir eine kleinere Wanderung in die Umgebung. Die Natur ist wunderschön hier oben und so langsam kriecht der Herbst in die Wälder. Ich geniesse es immer noch, wieder eine Natur um mich zu haben die ich genau kenne.
Oben am Berg entdecken wir entdecken wir ein leerstehendes sowjetisches Ferienhotel. Wir steigen natürlich direkt da hinein und beschauen uns das ganze mal von innen. Wir können einige Souveniers sammeln und entdecken Schilder in alter kyrillischer Schrift, alte Postkarten, Portraits von alten sowjetischen Politikern, nehmen uns ein Portrait von Todorischikow mit, dem alten bulgarischen Prime Minister.
Dann machen wir uns an den Abstieg zurück zum Kloster.
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