Sonntag, 27. September 2009
Autostopp mit Moenchen und eine Einladung in eine Moenchs-WG
Fuer uns geht es weiter bergauf auf das tibetische Hochplateau. Eine tibetische Familie nimmt uns mit, dann ein dicker Moench in einem kleinen, gruenen Auto, welches zwischendurch im Schlamm stecken bleibt, aber wir kommen auf ca. 4000m Hoehe. Oben auf dem Berg leben Nomaden in Zelten und es ist recht kuehl und nebelig. Der Moench nimmt uns mit bis nach Junho, eine wirklich schoene tibetische Stadt. Ueberall laufen Moenche und Tibeter in schoenen traditionellen Gewaendern rum. Wir durchqueren die Stadt per Fuss, und das Laufen mit den schweren Rucksaecken auf dieser Hoehe ist doch recht anstrengend und laesst einen oft nach Luft schnappen. Am Ortsausgang machen wir dann an einer Tankstelle Pause. Innerhalb weniger Minuten sammeln sich mehr und mehr Tibeter an, die uns alle freundlich in Tibet willkommen heissen, aber auch verdammt neugierig sind. Wie kleine Kinder umkreisen sie unsere Rucksaecke und versuchen unter die Regencover zu schauen. Einer entdeckt begeistert meine Gitarre und erforscht den Inhalt der Tasche. Ich tue ihnen anschliessend natuerlich den Gefallen und spiele ein wenig auf der Gitarre.
Nachdem der Regen nachgelassen hat, laufen wir weiter und werden wieder einmal von einem Minni-Traktor auf dem Anhaenger mitgenommen, was wir – natuerlich als alte Hasen- stehend auf der holprigen Strasse easy meistern.
Beim naechsten Autostopp werden wir von Budu mitgenommen und das ist unser Glueck. Budu ist ein in Tibet recht beruehmter Moench. Er ist Oberhaupt eines buddhistischen Zentrums in Malaysia und ist schon viel gereist um als Lehrmeister in anderen Laendern zu agieren. Als naechstes faehrt er nach Indien.
Aber nun faehrt er nach Ganze und laedt uns ein in seine Moenchs-WG (jaha die gibts auch!). Wir lernen seine “Mitbewohner-Moenche” kennen, die alle sehr nett sind und eine wirklich friedvolle Aura haben, so dass man sich selbst ganz schnell relaxed und pudelwohl fuehlt. Am Abend laden sie uns zu tibetischen Essen ein, es gibt tibetischen Tee, gefuellte Teigtaschen, scharfe Suppe uns sonst noch einiges nicht definierbares…
Wir kommen in den Genuss einer Dusche und duerfen am naechsten morgen sogar weiterfahren, weil Budu zu seinem Kloster faehrt und uns einlaedt bei seiner Familie zu bleiben, die ca. einen Steinwurf weit entfernt vom Kloster wohnt. Wir werden empfangen wie Staatschefs, drei tibetische Maedchen haben fuer uns ein Festmahl vorbereitet, so dass uns die Gastfreundschaft schon fast unangenehm ist. Am Nachmittag kann Taylor mit einigen Moenchen zum Kloster gehen. Ich darf leider nicht mit, warum, war nicht wirklich rauszukriegen, ich darf im August nicht, im September duerfte ich. Wie auch immer, ich gehe mit den drei Maedchen auf Erkundungstour in das Grasland des tibetischen Hochplateaus. Wir wandern in das naechste Dort, die Maedchen singen mir tibetische Lieder vor und zeigen mir tibetische Taenze. Im Dorf besuchen wir dann einige Tanten bzw. Onkels der Maedchen (in diesem Dorf scheinen alle verwandt zu sein, aber dieses Phaenomen kennen wir ja auch aus deutschen Doerfern…) Ich become allerdings so einen Einblick in tibetische Haeuser, die allesamt sehr sauber und sehr liebvoll eingerichtet sind. Die Schraenke sind kunstvoll mit bunten Ornamenten verziert und in jedem Haus gibt es einen grossen Feuerofen, auf dem die Frauen die Mahlzeiten und natuerlich den Tee vorbereiten. Weiterhin sind die Plaetze um den Feuerofen die Besten, weil es dort am waermsten ist. Die Familien die ich an diesem Nachmittag kennen lerne, haben alle sechs und mehr Kinder (tja, hier scheint die chinesische Ein-Kind-Politik nicht mehr zu greifen – und eine Strafgebuehr wegen zu vieler Kinder kann hier sowieso keiner bezahlen…). Von einer tibetsichen Frau bekomme ich sogar eine Halskette geschenkt, die ich eigentlich gar nicht annehmen will, weil ich weiss wieviel Wert sie auf ihre traditionelle Kleidung legen. Im Dorf bin ich die Attraktion, alle halten an und wollen mich begruessen. Leider bin ich auch von Weitem unschwer als Fremde zu erkennen, da ich nicht nur blonde Haare habe, sondern die Maedels auch um einen guten Kopf ueberrage
Wir laufen zurueck zum Haus in der Steppe und Budu will uns dann mitsamt seiner Familie zu einem schoenen Ort bringen, den wir allerdings nie erreichen werden…
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