Dann geht es fuer mich in den Zug. Eigentlich bin ich mit vier Mongolen in einem Abteil, nebenan ist allerdings zufaellig mein franzoesischer Freund einquatiert zusammen mit einem niederlaendischen Paerchen. Also gebe ich mit einer kurzen Zeichnung der Provodnika unseres Waggons unmissverstaendlich zu verstehen, dass ich wechseln moechte. Zum Amuesement meiner europaeischen Mitreisenden. Im Nachhinein soll sich herausstellen dass dieser Wechsel auch fuer die Mongolen nebenan von Vorteil ist, da sie spaeter an der Grenze in Ruhe ihre Schmugglerprozedur vollziehen koennen. Sie sind naemlich gerade dabei einen halben Supermarkt in das Abteil zu raeumen.
Wir verbringen einen netten Zugabend mit Chips, Bier, Plaetzchen und einem Maori-Neuseelaender. Am naechsten morgen sieht die Landschaft schon ganz anders aus. Mongolische Steppe! Immer wieder tauchen Greifvoegel und Herden von Wildpferden auf.
auf dem Weg zur Grenze "verlieren" wir immer mehr Waggons, so dass wir irgendwann der letzte Waggon sind und nach hinten super Aussicht haben und fotografieren koennen. Der Zug faehrt hier nun voellig ohne Elektrizitaet. Gegen Mittag erreichen wir den russischen Grenzbahnhog Nauschki. Der Zug bleibt stehen und irgendwann bemerken wir, dass wir scheinbar trotz aller zuvor gelesenen Regeln, den Zug verlassen koennen - was wir natuerlich machen. In den naechsten 9 Stunden erlebe ich die wohl komischsten Geschic
Wir steigen also aus, und haengen ein bisschen draussen am Bahnsteig rum, so ca. 1,5 Stunden, waehrend diverse Mongolen den Zug mit unmoeglich vielen Klamotten/Kisten vollstopfen.
Nach einiger Zeit bemerken wir, wie ploetzlich die Lok mit eben unserem Waggon davonfaehrt. Natuerlich ist ausser unserer "Reisegruppe" kein anderer aus unserem Waggon auf dem Bahnsteig. Nichtmal der Neuseelaender.
Wir versuchen dem Waggon nachzulaufen, und nach einem kurzen Anflug von Panik, muessen wir ueber die Situation einfach nur lachen. Wir schauen unserem verschwindenden Waggon nach...der allerdings dann irgendwo inmitten der Gleise abgestellt wird, die Lok wird abgekoppelt. Wir machen uns ueber die Bahnabschnitte irgendwie zu Fuss auf den Weg zu unserem Waggon (und damit unserem Gepaeck!!). Wegfahren kann er ja nicht mehr - ohne Lok - so muessen wir also nur noch aufpassen dass wir nicht von anderen Loks ueberfahren werden :-). Eine weitere Stunde steht unserer Waggon vereinsamt auf den Schienen. Irgendwann spaeter bewegt sich der Waggon hin und her. Keine Ahnung warum - wir sind natuerlich NICHT mehr ausgestiegen!
Wir fangen dann in der Kleingruppe an zu diskutieren wieviel Waehrung und vor allem welche wir angeben werden. Wir muessen vorsichtig sein - Gauthier bringt es auf den Punkt "Usually i trust police man all over the whole world, but not in Russia!" Also geben wir die "Halbwahrheit" an, damit sie nur die "Halbwaehrung" kriegen, wenn sie uns abziehen wollen. Unsere Paesse werden eingesammelt, die Prozedur dauert ewig. Zwischendurch tauchen Leute auf die schwarz Geld in mongolische Tureg eintauschen wollen (weiss der Geier wie die dazwischen rutschen). Irgendwann kommen sie mit den Paessen wieder, alles laeuft problemlos - nur bei mir nicht :-(
Sie wollen meine Registrierung haben (Die ich natuerlich nicht habe). Alle meine Mitreisenden haben auch keine, waren allerdings nicht so lange unterwegs wie ich, und in Hotels. Ich erklaere immer wieder, dass mich nie laenger als 72 Stunden irgendwo aufgehalten habe (was ja eigentlich gar nicht stimmt) und sie wollen meine Registration- eine weitere Zolldame erscheint, und jemand zum "uebersetzen". Ich komme ins Schwitzen, gebe meine Zugtickets von Moskau bis Irkutsk ab, um zu beweisen dass ich mich "bewegt" habe, einer von denen verschwindet mit meinen Zugtickets und taucht nie wieder auf. Irgendwann hauen alle ab, aufgrund von Kommunikationsmangel, ich fange an schriftlich meine "
Letztendlich sind wir 6 Stunden an Ort und Stelle und versuchen zu verstehen was eigentlich vor sich geht. Irgendwann bekommen wir die Papiere fuer den mongolischen Custom-Service, so habe ich ein Indiz, dass sie mich vielleicht doch so ausreisen lassen (anscheinend habe ich mich bloed genug gestellt). Der Zug bewegt sich dann ca. 5 Minuten durch Niemandsland um dann die mongolische Grenze zu erreichen. Die ganze Prozedur mit Zoll und Custom-Service faengt von neuem an. Draussen s
Nach laeppischen 9 Stunden seltsamer und nicht zu verstehender Ereignisse haben wir dann den Grenzuebergang geschafft - und ich bin mit meiner Story durchgekommen. Ich kann es nicht fassen, alle sind furchtbar erleichtert! Dieser Tag wird fuer mich in die Geschichte eingehen...:-)
Zu erwaehnen bleibt noch, dass natuerlich waehrend der ganzen Prozedur die Toiletten geschlossen sind. Klar - die werden immer 20 Minuten vor einem Halt abgeschlossen, und 20 Minuten nach dem Halt wieder aufgeschlossen - diesmal war der "Halt" eben 9 Stunden - prima! :-)
But at least i can say: I am in MONGOLIA!!!
Gute reise :D
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